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Female Xploration - eine Versöhnung mit dem Körper

Aktualisiert: 8. Feb.

«Wie ich an einem Wochenende mehr über mich gelernt und meine weibliche S.e.xualität erforscht habe» - Eine Teilnehmerin berichtet...

Vorfreudig kribbelnd lese ich die letzten Infos zum Female Xploration Workshop von Eleanor: «Liebe Sister, bald geht es los! Du kannst jetzt schon deine Intention aufschreiben zu deiner weiblichen Kraft & S.e.xualität... Was möchtest du für dich tiefer erforschen? Achte auf Zeichen, die dir ab jetzt schon dazu begegnen.»


Die Packliste mutet exotisch an...


Im Kreis von Frauen voneinander zu lernen und uns auszutauschen lockt mich. Ich spüre, wie es mich zieht, mehr über meinen weiblichen Körper zu erfahren, gemeinsam mit neuen Reise-Gspänlis. Die Packliste mutet jedoch etwas exotisch an, das stimmt mich etwas nachdenklich. Ein Sarong sollen wir mitbringen, zum Beispiel, ein Stück Stoff, welches zu einem Umhang gebunden werden kann. „So ein Wickelrock führe ich zwar in meinem Kleiderschrank. Aber was zum Geier ist ein Yoni-Ei genau? Und was macht man damit? Ist mir das nicht doch zu intim, frage ich mich... Ja, da machen sich doch noch ein paar Widerstände in mir bemerkbar. Auch wenn ich mich selber als offen wahrnehme.

Was macht man mit einem Yoni-Ei?

Der Begriff «Yoni» ist mir nicht gänzlich unbekannt. Es ist das Wort in Sanskrit für die weiblichen Genitalien, also Vulva und Vagina. Ich frage Dr. Google: Das Yoni-Ei ist ein eiförmiger Heilstein, meistens Jade, schwarzer Obsidian oder Rosenquarz. Anscheinend besitzt es eine jahrhundertealte Tradition und wurde schon von chinesischen Kaiserinnen und Tempelfrauen benutzt, um ihren Schossraum von Fremd-Energien zu reinigen und s.e.xuelle Kraft zu spüren. Eine regelmässige Yoni-Ei Practice stärke nicht nur die Beckenbodenmuskulatur, sondern steigere auch die Libido und wecke die weibliche Sinnlichkeit, lese ich. Der Innenraum der Vagina kann mit dem Yoni-Ei fühlbarer gemacht werden, falls dieser sich dumpf und fremd anfühlt. Ui. Berühren wir uns Frauen da jede für sich in der Gruppe? Etwas mulmig wird mir bei dem Gedanken schon … aber ich bin ja dabei Neuland zu entdecken. Als los!





Jede Frau bringt ihre eigene Medizin, ihre einzigartige Begabung und Talente mit


An diesem kalten, nassen Novembermorgen begleiten mich Nebelschwaden auf meinem Weg nach Zürich in den Kreis 6. Neugierig treffe ich im Workshop Studio mit sieben anderen Frauen ein. Mir fällt auf, wie ich erst alle in der Runde sorgsam beäuge, bevor ich in Kontakt gehe. Eleanor spricht davon, wie jede Frau ihre eigene Medizin, ihre einzigartige Begabung und Talente hier in diese Runde bringt. Wenn Menschen zusammenkommen können in uns Gedanken oder Gefühle ausgelöst werden, welche nicht unbedingt mit dem jetzigen Gegenüber zu tun haben. «Das Gegenüber triggert bei uns vielleicht etwas an. Und schnell fühlt man sich in der Opferrolle und gibt der anderen Person die Schuld, warum man jetzt etwas fühlt, das man nicht fühlen möchte.» Eleanor lädt uns ein, das bei uns selber im Laufe dieses Workshops zu beobachten und einfach zu sein, mit dem was gerade da ist. Ich bin gespannt, was da auf mich zukommt. Ich gebe zu, diese Situation ist neu für mich. Bis jetzt fühle ich mich aber noch nicht getriggert. Zum Glück!


Du bist ein anderes Ich


Eigentlich sind wir völlig fremde Personen im Raum, jedoch verbindet uns im Kern unsere Offenheit und Begeisterung für die kommende Reise. Was für ein Feuerwerk mag sich in diesem Kern verstecken? Meine authentische Weiblichkeit entdecken und mich und meine eigene S.e.xualität neu kennenlernen, frei von Scham. Jede Frau hier ist ein eigenes Universum - unsere unterschiedlichen Erfahrungen und die verschiedenen Brillen, mit welchen wir die Welt betrachten unterscheiden uns. Und doch spüre ich Verbundenheit. «Du bist ein anderes Ich», denke ich und schmunzle in mich hinein. Gemeinsam feiern wir in welcher vielfältiger Konstellation wir hier gelandet sind.


Völlig frei - ein neuer Raum entsteht


Eine riesig grüne Matte liegt jetzt am Boden und eine Frau darf es sich darauf bequem machen. Ein liebevoller Tanz beginnt. Meine Beine werden von zwei Frauen bewegt und meine Arme von einer weiteren Frau. Wie im Mutterleib lassen wir uns in Wellen völlig frei bewegen. Wie ich auf dieser Matte liege, merke ich, wie schwer es mir fällt, mein eigenes Körpergewicht ganz abzugeben. Ich bin es gewohnt meinen Körper selber zu kontrollieren. Je mehr Personen mich bewegen, desto schwerer fällt es mir. Vor meinem geistigen Auge versuche ich mich in die Zeit im Mutterleib zurück zu erinnern. Somit blitzt ein Stück Urvertrauen in mir auf und ich kann loslassen und mich ganz entspannen. Dieses Gefühl, in verschiedenste Richtungen unkoordiniert zu fliessen ist neu: Es fühlt sich nach einem neuen Raum an. Ein Raum, den ich neu entdecken und erforschen darf. Völlig frei von irgendwelchen Regeln. Gemeinsam mit meinem momentanen Stamm, der Frauengruppe, nehme ich die ansteigende Temperatur im Herzen wahr. Das wohlwollende, nicht konkurrenzierende Verhalten tut einfach saugut.


Mit der Yoni sprechen - schräg?


*Baaaaaaam*, am Nachmittag reden wir Klartext. Neben nährenden Körperübungen darf sich jetzt auch unsere weibliche Quelle, die Yoni zu Wort melden. „Meine Güte, was hat sie zu erzählen?“ Noch nie zuvor habe ich mich in die Lage meiner Yoni versetzt. Jetzt gibt es Raum und Platz für sie zu sprechen. Nach dem Sprung über den eigenen Schatten juble ich innerlich. Neue Erfahrungen sind prägend und nicht wiederholbar. Umgekehrt lausche ich mit offenem Ohr den Erlebnissen von meinem Gegenüber. Durch den Tabutalk entsteht für mich eine Verbindung zu meiner Übungspartnerin.


Ich geniesse es mit meinen Schwestern zu tanzen, zu lachen und mich zu verbinden. Der erste gemeinsame Abend nähert sich: Ein Fest der Sinne der besonderen Art kündigt sich an.





Ein Fest für die Sinne berauscht


Alle Frauen tragen für diesen Abend ein besonders schönes Kleid. Doch der Anblick ist kurz, denn schon werden mir die Augen verbunden. Achtsam werde ich in den Raum hinein geführt, meine Sinne ganz wach. Das Ohr spürt schon feine Vibrationen der Musik und mein Körper reagiert sofort. Blind fange ich an zu tanzen. Alleine, gemeinsam mit Anderen, so wie es grad fliesst. Es spielt grad keine Rolle mehr, mit wem ich da in Kontakt trete. Mit der Einen falle ich in ein giggeliges Lachen, mit der Anderen ist es ein spielerisches Berühren, und mit der Dritten feiere ich meine Bewegungen. Schon bald kommen wir alle gemeinsam in einen langsameren Takt und teilen uns auf verschiedene Sensorik-Stationen auf. Einige Frauen und ich setzen uns jeweils auf ein weiches Meditationskissen azf einer Matte. Die andern sind die Akteurinnen. Meine Nase badet bald in verschiedensten Düften. „War das Zimt oder Vanille?" Die Zunge erforscht verschiedene Leckereien und meine Haut wird mit absichtslosen Berührungen verwöhnt. Wenn mich jemand füttert, fühlt sich das für mich sehr intim an. Jedoch kann ich sagen, ob ich das möchte oder nicht. Es ist eine Gelegenheit zu üben, wie ich meine Grenzen klar kommuniziere.





Der Mut, meine Komfortzone zu erweitern


Noch lange bewegen wir uns durch den Abend und schliessen diesen wundervollen Tag in der Runde ab. Jede Frau hier durfte ich heute besser kennenlernen und wir sind gemeinsam gewachsen. Mit tiefenentspannten Sinnen gehe ich der Nacht entgegen. Die anderen Frauen inspirieren mich und mein Mut, meine Komfortzone zu erweitern, wurde jedes Mal belohnt. Ich fühle mich sehr wohl in diesem Nest, dass wir uns erschaffen haben und atme tief ein. Die klare kalte Nachtluft erfrischt meine Zellen. Mit diesem «Frauen-unter-sich-Ding», kann ich meine Seele baumeln lassen. Es gibt diese Verbundenheit unter uns, welche ich manchmal im Alltag leider komplett vergesse.


Widerstände bei alten Glaubenssätzen


Am nächsten Morgen liegt ein leises Knistern in der Luft. Wird bald ein Feuer ausbrechen? Erstmals wärmen wir wieder unsere Körper mit einer bewegten Meditation auf. Jedoch braucht mein Körper eine Pause. Als nächstes ist eine Übung geplant, um szenisch alte Glaubenssätze miteinander aufzulösen. Ich fühle einen leisen Widerstand, ich möchte einfach nur an die frische Luft und melde mich mit diesem Bedürfnis. Mich mit meinen Anliegen zu zeigen bin ich mir nicht gewohnt. Mutig springe ich von der Planke und teile der Gruppe mit, was in mir vorgeht. Nun fühlt es sich für mich schon etwas leichter an und ich gehe kurz nach draussen. Eine anderen Frau nutzt die Unterbrechung und erzählt von ihrem eigenen Widerstand mit dieser Übung, ehrlich und authentisch. Alles ist willkommen. Meine Intuition hat mich also vorgewarnt, ich kann ihr vertrauen. Jede Person kann soweit gehen, wie sie möchte. So können Emotionen frei fliessen. Das befreit ungemein und staunend stelle ich fest, wie ein Teil meines Inneren sich langsam verändert.


Alle Gefühle sind willkommen


Eleanor leitet uns emphatisch und sehr einfühlsam an und bleibt an gewissen Stellen auch charmant standhaft. Die Gruppendynamik bleibt so auf Kurs und übersteht auch den ein oder anderen Sturm. «Wir sind nicht unsere Gefühle. Wir dürfen unsere Traurigkeit, unsere Scham, unsere Wut, unsere Angst und Freude durch uns durchfliessen lassen und in Kontakt bleiben mit unserem Gegenüber.» Bei mir kommt eine Nachricht in meinem Bewusstsein an: «Alle Zustände des Fühlens sind willkommen und dürfen sein. Serviere Ihnen in deiner Stube einen warmen Tee oder umarme sie. Sei stürmisch mit Ihnen oder liebevoll. Oder alles zusammen. Tanz mit Ihnen und betrachte sie als Freund, es ist okay.»


Nährende Ressourcen


Nach diesem Sturm wird es angenehm still, meditativ wenden wir uns freundschaftlich und sanft einander zu. Ohne viele Worte werden wir von Klängen getragen und stärken unsere Ressourcen unserer Weiblichkeit. Mir gelingt es, zufrieden meinen eigenen und auch die anderen Körper anzunehmen wie sie sind - und mich pudelwohl und genährt zu fühlen. Ich beziehe meine neuen Gedanken und Handlungen achtsam mit ein.


Langsam neigt sich unsere Reise dem Ende zu. Wir kommen nochmals in der Gruppe zusammen und teilen unsere Goldnuggets in Form von Erkentnissen. «Was hat jede Frau mitgenommen auf ihrer Reise?» Für mich war es auf jeden Fall eine grosse Versöhnung und ein Ankommen in meinem Körper.






Ein eigener Kokon unter Schwestern, an einem nebligen November-Wochenende


Meine ersten neuen Schritte sind vielleicht noch etwas wacklig, aber es fühlt sich gut an. Was für ein Trip. Für mich war es, als ob wir uns in diesen zwei nebligen Novembertagen in einem eigenen Kokon befanden, Danke Schwestern! Dieser liebevolle Raum ist tief in meinen Zellen gespeichert und ich habe ihn so verankern können, dass ich jederzeit dorthin zurückreisen kann.



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